Die positiven Tendenz, Kinder schon mit oder kurz vor Schulbeginn an das Spielen eines Instruments heranzuführen und für das gemeinsame Musizieren zu begeistern (z.B. JEKI – Jedem Kind ein Instrument) wirft, vor allem für „Bassenthusiasten“, meist schnell die Frage auf „Womit?“.
Aufgrund von Größe und Gewicht ist das Spielen eines Fagotts immer an ein relativ spätes „Einstiegsalter“ gebunden – unter einer gewissen Körpergröße ist es schlicht unspielbar. Zudem fehlt dem Fagott von Natur aus eine gewisse intuitive Benutzbarkeit – mal eben nach dem Instrument greifen und einfach losspielen ist eher unmöglich. Allein das richtige Zusammensetzen und Demontieren ist (nicht nur) für kleine Kinder etwas umständlich und kann im schlimmsten Fall für die Eltern recht teure Reparaturen nach sich ziehen. Wohl auch ein Hauptgrund dafür, dass es in der Statistik weit abgeschlagen hinter Flöte, Klarinette, Gitarre oder dem Klavier liegt.
So fehlt denn oft nicht erst im Jugendorchester ein Fagott, sondern schon der Kinder-Blockflötenkreis hat kein rechtes Fondamento, obwohl viele Kinder eine ausgeprägte Vorliebe für einen richtigen „Bass“ haben. Nicht zuletzt spürt man dieses Dilemma deutlich am nicht all zu üppigen Nachwuchs für Fagottisten an den Konservatorien und Musikhochschulen. Hier werden von jungen Menschen im typischen „Fagotteinstiegsalter“ bereits wettbwerbsreife Leistungen erwartet.
Mittels ergonomischer Anpassungen am „richtigen Fagott“ (Reduktion von Klappen, partieller Einsatz anderer Materialien) können die Haupthinderungsparameter Größe & Gewicht nicht beseitigt werden, da die bauliche Grundkonzeption und damit entscheidende Parameter wie Röhrendimensionen und unbedingte
Tonlochpositionen unverändert bleiben.
Einen Kompromiss zwischen Handling & Sound bieten Quart- und Quintfagotte. Diese sind zunächst klanglich und von der Tonlage halbwegs in der Nähe eines Fagottes, bringen aber die Problematik des Transponierens mit sich. Spätestens beim Umstieg auf das „richtige“ Fagott lernt der Schüler wieder um, da bei gewohnten Griffen ganz andere Töne kommen. Für Menschen mit gekoppeltem „Haptik-Klang-Gedächtnis“ ein echtes Problem.
Das Fagottino (Oktavfagott) als quasi Miniaturfagott löst viele der vorgenannten Problematiken hervorragend, allerdings leider zu dem klanglichen Preis, dass es durch seine bauformbedingte Größe und Tonlage eben kein Fagott sein kann. Für viele, die eigentlich mit dem Fagott(ino) als Bassinstrument geliebäugelt haben meist eine ziemliche Ernüchterung.
Bereits seit einigen Jahren setzen wir bei HEYDAY’S innovative Ideen rund um Musikinstrumente und Instrumentenbau in Tat und Produkte um (www.heyday-s.com) und verfolgte die Entwicklung der Kinderfagotte aufmerksam. Kein Wunder, als ehemaliger Berufsmusiker, Dozent und Instrumentenmacher hat unser Geschäftsführer für Produktentwicklung Johannes Wahrig seit über 30 Jahren eine nicht zu leugnende starke Affinität zum Fagott. Insofern war die grundsätzliche Neuentwicklung eines Instrumentes als Antwort auf die Frage nach einem „kindgerechten Fagott“ nahe liegend und fast „unvermeidbar“.
Selbst gestecktes Ziel war, ein in allen Belangen auf die Erfordernisse und Lebensrealitäten kleiner Kinder hin abgestimmtes, intuitiv benutzbares Instrument zu schaffen, dass erst einmal prinzipiell exakt genau so funktioniert und klingt wie ein „richtiges“ großes Fagott.
Basierend auf Material-Innovationen von HEYDAY'S, die bei High-End Instrumenten bereits erfolgreich eingesetzt werden, (z.B. Fagott „Gebr. Mönnig 214 Diamant Del Sol“, Oboen von L. Frank/Berlin u.v.m.) war es möglich, konstruktiv einen generell anderen Ansatz zu erfolgen um dieses Ziel zu erreichen. In Tonlage, Tonumfang, Griffweise, Blaswiderstand, Rohrverwendung und Spielgefühl entspricht der Fagonello genau einem „richtigen Fagott“. Zudem ermöglicht er die gewünschte intuitive Benutzbarkeit, denn durch seine einteilige Bauweise entfällt der komplizierter Zusammenbau nämlich völlig. Das Instrument einfach aus der Tasche nehmen, S-Bogen (inkl. Rohr) draufstecken und losspielen, wann immer man Lust dazu hat. Selbst eine Gitarre müsste jetzt zumindest noch gestimmt werden …
Der Fagonello wird aus ausgesuchtem einheimischem Holz gebaut, welches in einem speziellen Verfahren künstlich „gealtert" wird. Das so modifizierte Holz erhält damit nicht nur hervorragende akustische Eigenschaften und eine tolle Optik, es ist zudem sehr leicht, äußerst beständig gegen Feuchtigkeit und ermöglicht besondere neue Fertigungstechnologien.
Mit einem Gesamtgewicht von knapp über einem Kilogramm (also gut 2 bis 3 mal leichter als ein Fagott) hängt das Instrument im Gegensatz zum stark kopflastigen Fagott perfekt ausbalanciert vor dem Körper. Alle Parameter zur idealen ergonomischen Position für Handgelenke, Finger, Ansatzpunkt etc. wurden im Ergebnis nicht mehr nur adaptiert sondern grundlegend neu kindgerecht konzipiert für die Altersklasse ca. 5 bis 10 Jahre.
Gefertigt wird der Fagonello unter Einsatz hochwertigster Materialien in bester Instrumentenbautradition zu 100% in Deutschland, denn schließlich wollen auch ästhetische Ansprüche von Kindern erlernt sein. Der Fagonello ist kein Billigspielzeug, dank modernsten Technologien aber trotz Handarbeit bezahlbar – schließlich soll es für den zukünftigen Fagottisten ein gutes „Werkzeug“ sein.
Fazit: Der Fagonello ermöglicht es Kindern so unkompliziert wie nie zuvor ein Fagott mit Freude und Spaß im wahren und positivsten Sinne des Wortes zu „spielen“. Hervorragende Gesamtergonomie und viele kleine durchdachte Details runden das Gesamtkonzept ab. Mit dem richtigen Sound im Ohr und dem richtigen Gefühl in den Fingern ist dann später nicht nur ein unkomplizierter sondern ein nahezu übergangsloser Umstieg auf das große Fagott möglich.
www.fagonello.de |